Bamberg, 18.08.2019, von Nancy Seliger

Kraftakt in der Bamberger Altstadt

Absicherung eines einsturzgefährdeten Gebäudes in der Bamberger Altstadt forderte Mitte August die THW Ortsverbände Bamberg, Haßfurt und Schweinfurt

Rund 30 Einsatzkräfte täglich waren an vier Tagen im Einsatz, um die von der Stadt Bamberg geforderte Notsicherung an einem einsturzgefährdeten denkmalgeschützten Gebäude vorzunehmen. Den Auftrag erhielt der THW OV Bamberg nur wenige Tage vor Einsatzbeginn, nachdem ein Gutachten die Statik nicht mehr bestätigen konnte.

Aufgrund des Aufgabenumfangs wurden durch den OV Bamberg unmittelbar weitere Ortsverbände mit ins Boot geholt. Neben Bamberger Helfern waren somit auch Kräfte aus den Ortsverbänden Haßfurt und Schweinfurt im Einsatz. Sie arbeiteten Hand in Hand zusammen. Vom Zuschnitt über die Vormontage bis zu den Arbeiten am und im Gebäude gab es vier Einsatzabschnitte.

In der ersten Phase musste das Gebäudeinnere für die Arbeiten der THW-Kräfte vorbereitet werden. Zuerst galt es, temporäre Abstützungen für Decken und Wände zu errichten sowie die nicht vorhandene Laufflächen mit Dielen auszulegen. Der Zugang zu allen Stockwerken von außen musste durch einen rund acht Meter hohen EGS-Turm im engen Hinterhof des Gebäudes erfolgen. Notwendig wurde dieser, um die später errichtete Holzkonstruktion zu befestigen.

Erst als der Arbeitsbereich für unsere Kräfte sicher war, konnte mit der eigentlichen Schrägabstützung vor dem Gebäude begonnen werden. Durch die gebäudespezifischen Besonderheiten wie Dachvorsprünge oder Stuckaufsätze, musste besonderes Augenmerk auf Maßarbeit gelegt werden. Die notwendigen Balken wurden daher individuell vor Ort ausgemessen und zugeschnitten.

Der hierdurch erforderliche Platzbedarf war nicht unerheblich, was eine zusätzliche Herausforderung des Einsatzes darstellte. Schließlich befindet sich das Gebäude und somit auch der Einsatzbereich mitten in der Bamberger Altstadt, die von engen Straßen und hohen Besucherströmen geprägt ist.

Die Holzkonstruktion vor und hinter dem Gebäude wurde am Ende final mit Ankerstäben verspannt.

So kann sichergestellt werden, dass – sollte es zu einem (Teil)-einsturz des Gebäudes kommen – dieses in sich zusammenfällt und nicht auf die davor befindliche Fußgängerzone.

Um das Risiko für die Einsatzkräfte möglichst zu minimieren, war während der gesamten Arbeiten mindestens ein Baufachberater sowie der ESS-Trupp vor Ort.

Letzterer behielt das Gebäude die komplette Zeit im Auge, um bei auch nur geringsten Bewegungen sofort Alarm zu schlagen und unsere Kräfte aus dem Gebäude zu bringen.

Neben den äußeren Sicherheitsfaktoren war ein vollständiger Einsatzanzug sowie entsprechende Absturzsicherung im Inneren des Gebäudes natürlich Pflicht. Das in Verbindung mit den schwülen Temperaturen und der kräftezehrenden Arbeit über Tage brachte einige Helfer_innen dann auch an ihre Grenzen.

Umso erleichterter sind alle Beteiligten, dass der Einsatz ohne größere Zwischenfälle und zur Zufriedenheit der Stadt Bamberg abgearbeitet werden konnte.


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