Eltmann,

Land unter bei Eltmann!<br/>Blauer Waschbär 2016

Starke Niederschläge haben den Main über weite Teile ansteigen lassen, die gesamte Schifffahrt ruht. Mit weiteren Niederschlägen ist zu rechnen! Dem Ortsverband (OV) Bamberg wurde der Mainabschnitt Eltmann – Viereth als potentielles Einsatzgebiet mit Bereitstellungsraum in Eltmann zugewiesen. Als Verstärkung befinden sich die Fachgruppe Wassergefahren Typ A des OV Nürnberg sowie Unterstützungseinheiten der OV Erlangen und Fürth bereits auf dem Marsch ins Einsatzgebiet!

Mit diesem Szenario vor Augen rückten am vergangenen Freitag Helfer aus Ober- und Mittelfranken aus ihren Unterkünften zur Hochwassereinsatzübung Blauer Waschbär 2016 nach Eltmann aus. Dort angekommen wurde zunächst eine entsprechende Einsatzlogistik aufgebaut und die Wasserfahrzeuge, darunter als Schwerpunktfahrzeuge das Faster Cat 650 des OV Nürnberg sowie die schwimmende Arbeitsplattform des OV Bamberg, einsatzbereit gemacht.

Am Samstag erfolgte zunächst eine Erkundung  des Einsatzgebietes. Schwerpunkte hierbei waren das Sperrwehr bei Limbach sowie der Altarm Dippach inklusive der dort vorhandenen Anlegestelle – beide Punkte sollten im sich im späteren Einsatzverlauf als bedeutsam erweisen! Nach der Vorstellung der Erkundungsergebnisse und Besprechung möglicher Gefahrenpunkte erfolgte der Beschluss, die Arbeitsplattform einsatzbereit zu machen.

Plötzlich Alarm! Unterstrom des Sperrwehres Limbach gilt mindestens ein Arbeiter des Wasserschifffahrtsamtes als vermisst! Während der Zugtrupp zum Wehr fährt und dort den einzigen Ohrenzeugen des Geschehens befragt, schleust ein schnell zusammengestellter Suchverband mittels der intakten Sportbootschleuse nach unterstrom. Nach Befragung des Zeugen und erfolgreicher Schleusung wird ein Suchstreifen gebildet und der Main abgesucht. Endlich ist der Arbeiter gefunden! Da mittlerweile feststeht, dass keine weiteren Personen vermisst sind, kehren alle Einheiten in den Bereitstellungsraum zurück.

Während der Mittagspause erreicht ein neuer Einsatzbefehl die THW-Einheiten: Zur Absicherung kritischer Uferbefestigungen nahe dem Bereitstellungsraum werden zahlreiche Sandsäcke benötigt! Die Sandsäcke sind zwar schon abgefüllt und in Gitterboxen verlastet, befinden sich aber noch bei der im Altarm Dippach gelegenen Anlegestelle. Sofort werden zwei Transportverbände aufgestellt und auf dem Wasserweg zu besagter Anlegestelle in Marsch gesetzt. Nach erfolgter Verladung werden die ersten Gitterboxen nach Eltmann transportiert. Während die Abwicklung des ersten Einsatzauftrages routiniert abläuft, erreichen die Einsatzleitung Meldungen über ein gesunkenes Sportboot auf dem Main nahe Staffelbach. Über Funk wird ein entsprechender Erkundungs- und Rettungsverband zusammengestellt Bei Staffelbach angekommen, rettet dieser zunächst den Inhaber des Sportbootes, im Anschluss erfolgt die Bergung der auf dem Main treibenden Wracktrümmer. Nach erfolgreicher Abarbeitung dieser Aufgabe werden mit vereinten Kräften die restlichen Gitterboxen nach Eltmann transportiert. Auch dieser Auftrag wird schließlich erfolgreich abgearbeitet!

Den Abschluss bildet ein nächtlicher Wassermarsch mit dem Ziel Viereth. Da sich schließlich die Lage im Einsatzgebiet normalisiert, wird am Sonntagvormittag das Gerät verlastet und der Bereitstellungsraum aufgelöst. Alle beteiligten Einheiten rückten schließlich wieder mit einer Vielzahl neuer THW-Erfahrungen in ihre jeweiligen Ortsverbände ein.

Die alljährliche Schleusensperrung im April ergab hier hervorragende Übungsmöglichkeiten für die Fachgruppen Wassergefahren. Der Wegfall der Berufsschifffahrt bot für die vergleichsweise hohe Anzahl an THW-Wasserfahrzeugen einen optimalen Bewegungsfreiraum, der auch größere Manöver einfach gestaltete. Im Übungsraum selbst ermöglichten die vorhandenen Slipstellen in Form von sogenannten Natorampen über den gesamten Übungsverlauf hinweg allerlei Vorteile.

Das modular aufbauende Übungskonzept ermöglichte die Simulation eines realistischen Einsatzablaufes von der Anfahrt und Ankunft in den Bereitstellungsraum über die Erkundung des Einsatzgebietes und der dortigen Einsätze bis zum Rückbau der Einsatzgebiete und dem Abrücken. Durch die Zusammenführung beider im THW bestehenden Typen von Fachgruppen Wassergefahren konnten die Helfer die Eigenschaften fast aller im THW vertretenen Wasserfahrzeuge kennenlernen bzw. das Wissen darüber wieder auffrischen.

Durch diese Faktoren begünstigt, konnte ein Zugewinn an Erfahrung sowohl für den einzelnen Helfer als auch für das Arbeiten mit anderen Gruppen und Ortsverbänden miteinander unter (nahezu) realistischen Einsatzbedingungen erfolgreich verwirklicht werden.


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