Rattelsdorf/ Ebing, 06.10.2020, von Adam Fischer/ Nancy Seliger

Ungewöhnlicher Schleppverband auf Ebinger Baggerloch

Vor kurzem hatten wir die Gelegenheit einer Übung der etwas anderen Art. Zu Gast waren wir auf dem Firmengelände der Firma Röckelein in Ebing.

Fotos: Adam Fischer/ Paul Eißing

Dort sah man an einem Samstagmorgen einige THW Fahrzeuge am Ufer stehen. Das eigentliche Übungsszenario spielte sich aber etwa zwei Meter tiefer auf der Wasseroberfläche des Baggerlochs ab. Über einen Helfer, der beruflich mit der Firma Röckelein in Kontakt steht, entstand die Möglichkeit, einen Schwimmbagger mit ca. 20m Länge und 50t Gewicht auf dem Wasser zu verlegen. Diese Verlegeaktion durften wir durchführen, da an der bisherigen Stelle der Sand- und Kiesabbau beendet wurde aber ca. 1km weiter nördlich fortgeführt werden soll. Somit ergab die Übung einen Doppelnutzen für das THW und die Firma Röckelein.

Nach einer Begehung im Vorfeld war klar, dass einiges an Kraft benötigt werden würde. Daher rückten an einem Samstagmorgen der LKW-Ladekran mit Pontonanhänger, das Wechselladerfahrzeug mit Multifunktionsmulde, Tieflader und Radlader, sowie der Materialtransport-Sprinter mit insgesamt neun Einsatzkräften in Ebing an.

Vor Ort wurde der Ablauf mit den Mitarbeitern der Firma Röckelein noch einmal durchgesprochen, die benötigte Fläche freigeräumt und mit dem einkranen der Pontons begonnen. Hier zeigte sich einmal mehr das gute Zusammenspiel der verschiedenen Einheiten. Am frühen Vormittag war das erste Ponton schleppbereit am Saugbagger vertäut. Um den Aufwand für die Firma Röckelein so gering wie möglich zu halten wurde entschieden, die Rohrleitung durch die der Saugbagger das Wasser/ Kiesgemisch pumpt bei einem ersten Versuch am Bagger befestigt zu lassen. Nachdem auch das zweite Ponton schleppbereit war, hieß es Schrauben los und die letzten Befestigungsschrauben zwischen schwimmenden Rohrelementen und der Verrohrung an Land wurden gelöst.

Der jetzt wohl um die 100t schwere und 150m lange Schleppverband konnte nun durch die beiden Pontons mit Ihren jeweils 70PS starken Außenbordern manövriert werden, die Rohrleitung führte dabei zu keinen weiteren Komplikationen. Da die Kurvenfahrt etwas schwierig war, kam dann noch unser Schlauchboot als improvisiertes Bugstrahlruder zum Einsatz.

Nach ca. einer Stunde konnte dann durch das Schlauchboot das erste Stahlseil der beiden Saugbaggereigenen Seilwinden an Land übergeben werden und der Bagger sich somit die letzten Meter aus eigener Kraft ans Ufer ziehen. Nachdem auch noch das zweite Seil übergeben war, mussten lediglich noch einige vom Wind vertriebene Saugleitungsstücke eingefangen und die Saugleitung in die richtige Richtung gedrückt werden.

Gegen Mittag war die eigentliche Übung erfolgreich abgeschlossen. Die eingesetzten Kräfte zeigten sich zufrieden mit dem Ergebnis. Schließlich bieten sich solche Gelegenheiten nicht allzu oft.

Nach einer Mittagspause konnten dann auf dem Baggerloch noch einige Fahrmanöver geübt werden bevor mit dem Rückbau begonnen wurde. Die Pontons wurden ausgekrant und verladen und die Fahrzeuge auf dem Firmengelände noch gereinigt. So mussten im Ortsverband nur noch die LKW abgeladen werden und die Einsatzbereitschaft war wieder hergestellt. Der Radlader konnte vor Ort auf dem Tieflader bleiben, die äußeren Bedingungen waren so gut, dass kein Fahrzeug geborgen werden musste.

 

An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an die Firma Röckelein, die uns diese einzigartige Übungsmöglichkeit zur Verfügung gestellt hat!


  • Fotos: Adam Fischer/ Paul Eißing

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